BVI-Magazin 1/2023

Neue Energiegesetze

Langweilig wird es nie: Gaspreisbremse und Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz bescheren zu Beginn des Jahres dem Verwalter neue Zusatzaufgaben und damit einen deutlichen Mehraufwand. Wir erläutern in unserem Schwerpunkt die rechtlichen Hintergründe und stellen Lösungsmöglichkeiten für die Praxis vor, auch mit Blick auf eine mögliche Kostenexplosion beim Wirtschaftsplan einer Wohnungseigentümergemeinschaft. Außerdem blicken wir auf die 20. Münsteraner Verwalterkonferenz zurück und damit auf den ersten Veranstaltungshöhepunkt des BVI-Jubiläumsjahres 2023.

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In den vergangenen Wochen gab es verstärkt Anfragen zum Ablauf und zu den Inhalten der Prüfung zum zertifizierten Verwalter (§ 26a WEG). Auch wenn der Anspruch des Eigentümers auf die Bestellung eines zertifizierten Verwalters auf den 1. Dezember 2023 verschoben wurde, haben die ersten Industrie- und Handelskammern begonnen, Prüfungen anzubieten und durchzuführen. Deshalb ein kurzer Überblick über die zehn häufigsten an uns gerichteten Fragen:

Einblicke in ein oft heiß diskutiertes Thema

Es ist oft dieselbe Geschichte: Der Aufzug der verwalteten WEG ist in die Jahre gekommen. Der seit Langem offensichtliche Modernisierungsbedarf wurde aus Kostengründen immer wieder nach hinten geschoben. Jetzt macht die Anlage plötzlich gehäuft Ärger oder stellt ganz den Dienst ein. Um den Aufzug dann wieder zur Verfügung zu haben, steht oft eine langwierige und überteuerte Instandsetzung ins Haus, was man bei alten Aufzüge nicht selten als reines Geldverbrennen bezeichnen kann.

Fachkräftemangel

Denn wie beim Schach kommt es für die Gewinnung und die Bindung von Personal auf die Gegebenheiten an: Branche, Größe, Lage, Unternehmensgeschichte, Werte, Unternehmenskultur, Alter der Belegschaft usw. Daraus ergibt sich der beste Zug – oder die beste Zugfolge.

Praxistipps

Wie in nahezu jedem Jahr sehen sich die Verwalter auch im Jahr 2023 mit einer Vielzahl von Anforderungen konfrontiert, die meist einen Beschluss der Eigentümerversammlung (ETV) erfordern. Dabei gilt es einerseits, Fristen zu wahren und Klarheit zu schaffen, und andererseits, Unsicherheiten auf Seiten der Eigentümer, aber auch in der täglichen Verwalterarbeit abzubauen.

Endlich Vereinfachung für Wohnungseigentümergemeinschaften 
beim Betrieb einer Photovoltaikanlage

Fast jeder Hausverwalter kennt sie: die Frage in der Eigentümerversammlung nach einer Photovoltaikanlage auf dem Dach – schließlich ist sie die perfekte Lösung, um bei steigenden Energiepreisen Geld zu sparen. Doch bürokratische Hürden schrecken viele bisher ab. Wer also führt die Gemeinschaft durch den Behördendschungel?

In der Energiekrise wächst das Bewusstsein für Sparsamkeit und Nachhaltigkeit. Oft wünschen deshalb einzelne Eigentümer, „Balkonkraftwerke“ zu installieren. Dieser Beitrag gibt aus wohnungseigentumsrechtlicher Sicht einen kurzen Überblick, wie ein solches Vorhaben zu bewerten ist und welche Verfahrensfragen zu berücksichtigen sind.

Folgen der Energiekrise

Die Energiekrise wirkt sich zuweilen auf die Kostentragung für 2022 und 2023 aus. Welche Handlungsmöglichkeiten hat der Verwalter?

Nach langem Ringen hat die Politik beschlossen, die CO2-Kosten zwischen Mietern und Vermietern neu aufzuteilen. Was das für Sie als Verwalter bedeutet, erklärt Brigitte Schmolke.

Der Gesetzgeber hat vor Ende Dezember 2022 das Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) erlassen, um damit weite Teile der Letztverbraucher zumindest teilweise von den steigenden Energiekosten (Gas/Wärme) zu entlasten. Der Gesetzgeber unterscheidet beim Kreis der Letztverbraucher, die in den Genuss der Gaspreisbremse kommen, zwei Gruppen, wobei für Immobilienbesitzer und Verwalter die Regelungen zur Gruppe 1 von Relevanz sein dürften.