Einblicke in ein oft heiß diskutiertes Thema

Aufzugsmodernisierung mit oder ohne Fachplaner?

Es ist oft dieselbe Geschichte: Der Aufzug der verwalteten WEG ist in die Jahre gekommen. Der seit Langem offensichtliche Modernisierungsbedarf wurde aus Kostengründen immer wieder nach hinten geschoben. Jetzt macht die Anlage plötzlich gehäuft Ärger oder stellt ganz den Dienst ein. Um den Aufzug dann wieder zur Verfügung zu haben, steht oft eine langwierige und überteuerte Instandsetzung ins Haus, was man bei alten Aufzüge nicht selten als reines Geldverbrennen bezeichnen kann.

Oder man steuert endlich die umfassende Modernisierung an. Und dann hören Verwalter nicht selten von den Eigentümern: „Machen Sie mal, schließlich zahlen wir Sie ja dafür!“ Aber kann ein Verwalter ohne Hilfe eines Spezialisten überhaupt die Modernisierung eines Aufzugs umsetzen? Schließlich können Hausverwalter unmöglich detailliertes Fachwissen in allen Bereichen der Haustechnik haben, mit denen sie in ihrem Geschäftsfeld tagtäglich konfrontiert werden.

Eine vernünftige Vorplanung als Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausschreibung

Da stellen sich den Verwaltern von Anfang an doch allerhand Fragen: Was muss denn zum Beispiel an der Anlage eigentlich tatsächlich erneuert werden? Welche Bauteile kann man vielleicht noch behalten? Welche Anpassungen an den Stand der Technik sind erforderlich? Was ist an Maßnahmen unausweichlich, was sollte man aus technischer und wirtschaftlicher Sicht umsetzen? Was ist bloß als „nice to have“ einzustufen?

Schon bei der sogenannten Vorplanung der Modernisierung von Aufzugsanlagen stellen sich für den Hausverwalter viele Fachfragen, die nur von einer fachkundigen Person solide beantwortet werden können. Denn neben der fachlich fundierten Bewertung des Anlagenzustands und der sich daraus ergebenden Maßnahmen müssen ja auch die aktuellen sicherheitstechnischen Anforderungen der einschlägigen Verordnungen berücksichtigt werden.

Eigentlicher Ausschreibungsprozess mit vielen Fußangeln

Aber auch beim weitergehenden Prozess – der Ausschreibung der entsprechenden Leistungen – steckt der Teufel doch allzu oft im Detail. Wie kommt man an aussagekräftige und vor allem vergleichbare Angebote? Wie stellt man sicher, dass man eine Anlage mit vernünftiger Qualität erhält, die für die nächsten zwei Jahrzehnte störungsfrei läuft? Wie kann man sicher sein, dass sich die Kosten für Wartung und Instandhaltung der Anlage für viele Jahre in einem angemessenen Rahmen bewegen?

Wenn man die Leistungen bei der nächstbesten Aufzugsfirma anfragt, dann ist es durchaus möglich, dass nicht jede der oben genannten Fragen positiv beantwortet werden kann. Und nach einer teuren Modernisierung muss man ja für längere Zeit mit der Anlage, die man sich eingekauft hat, leben. Darum ist bei der Planung eines Aufzugs eine ganze Reihe von Fachfragen zu berücksichtigen, um einen langfristig störungsfreien und kostengünstigen Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Nachfolgend finden sich dazu einige Beispiele:

Kriterien für die fachgerechte Planung

Herstellerneutrale (nicht „marktoffene“!) Komponenten sind in jedem Fall herstellergebundenen vorzuziehen. Ansonsten ist man von dem jeweiligen Hersteller für die Betriebsdauer der Anlage abhängig.

Die Steuerung des Aufzugs darf nicht mit einer codierten Software vom Zugriff Dritter abgeschottet werden. Schließlich sollte es ohne Einschränkungen möglich sein, Gegenangebote für Wartung und Instandhaltung einzuholen.

Es sollten anerkannte und bewährte Qualitätskomponenten Verwendung finden, da es sonst zum Teil schon zu Beginn der Betriebszeit zu Störungen kommen kann. Zudem ist dies für die langfristige Versorgung mit Ersatzteilen von Bedeutung.

Die Leistungsfähigkeit der Anlage muss in einem angemessenen Verhältnis zu den Nutzungsbedingungen stehen, um einen langfristig verschleißarmen Betrieb zu garantieren.

Zahlt sich die Einbeziehung eines Fachplaners aus?

Natürlich bedeutet die Zuhilfenahme eines Fachplaners für Aufzugstechnik, dass sich die Kosten für das Modernisierungsprojekt erhöhen. Und das ist selbstredend bei den Eigentümern durchaus kein allzu beliebtes Thema.

Andererseits vermag ein versierter Fachplaner mit seinen detaillierten Kenntnissen der Marktpreise für die Komponenten und die zu veranschlagenden Montagekosten zumeist bereits bei der Verhandlung von Angeboten die Kosten in nennenswertem Umfang zu minimieren. Zudem kann bei einer fach- und sachgerechten Planung einer Aufzugsmodernisierung häufig mit signifikanten Kosteneinsparungen für Wartung und Instandhaltung der Anlage gerechnet werden.

Wenn man die lange Betriebszeit von Aufzügen und die Gesamtkosten (sog. Life Cycle Costing), die die Anlage über die gesamte Betriebsdauer verursacht, in Betracht zieht, rechnet sich die Zuhilfenahme des Fachmanns fast immer.

Uwe Rexroth
LiftConsulting
info@liftconsulting.de

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