Mit digitalem Abfallmanagement von der Kreislaufwirtschaft zur Kreislaufkultur

Durch das Recycling von Verpackungen, Glas und Papier erspart die deutsche Kreislaufwirtschaft der Welt jährlich rund zwei Millionen Tonnen CO2. Um hier weiterzukommen, braucht es vor allem eine deutlich professionellere Getrennterfassung direkt vor der Haustür. Hier liegt das Potenzial, die Klima- und Ressourcenwirksamkeit der Kreislaufwirtschaft zu stärken, im Privaten Kosten zu sparen und die Lebensqualität zu erhöhen. Dafür sind moderne Tools und gute Abfallmanager gefragt.

Das Abfallmanagement bildet die wichtigste Schnittstelle zwischen Wohnungs- und Kreislaufwirtschaft. Die Arbeit an Tonnen und Standplätzen, umfassende Kommunikationsleistungen und verursachergerechte Lösungen sind als Bewirtschaftungs-Dreiklang mittlerweile weit verbreitet und bilden jetzt die Grundlage für einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung.

Die Bewirtschaftung per Phablet

Das gläserne Abfallmanagement wird in diesem Jahr Wirklichkeit. Dabei erfasst der Abfallmanager per georeferenzierter App die erbrachte Leistung, meldet Probleme und leitet im Zusammenspiel mit Zentrale und Vertrieb gleich die Lösung ein – egal ob Schädlingsbefall, Verkehrssicherung oder Fragen, die den Hausmeister betreffen. Der digitale Leistungskatalog an der Tonne ist überaus komplex und fächert sich zwischen Sichtprüfung und Transponderausgabe mit Erstinfo in rund 50 Bewirtschaftungspositionen auf.

Für all dies muss enormes Kapital mobilisiert werden: Brainpower im Sinne unternehmerischer Schwarmintelligenz, die Mobilisierung und Konsolidierung der operativen Fähigkeiten an der Basis und natürlich und vor allem große finanzielle Mittel – ein Kraftakt, den nur wenige Marktteilnehmer in der Lage sind zu stemmen.

Eine digitale Infrastruktur wird die Arbeit des Abfallmanagers grundlegend verändern und den gesamten Berufsstand aufwerten. Die digitale Leistungsabbildung schließt in diesem Arbeitsfeld nämlich den Kreis aus Ursache und Wirkung. Einfacher ausgedrückt: Gewissenhafter Einsatz fähiger Kräfte an der Tonne wird deutlich besser sicht-, mess- und letztlich honorierbar. Das hebt auch die Qualität der Dienstleistung.

¡Viva la comunicación!

Ein guter Abfallmanager vor Ort und die digitale Leistungsabbildung bilden die Grundlage für eine zukunftstaugliche Kommunikation rund um die Tonnen vor der Haustür. Im Zusammenspiel mit den zahlreichen Monitoring- und Analysemethoden lassen sich flächendeckend Zusammenhänge darstellen, die vorher nur aufwendig und stichprobenartig erschlossen werden konnten. So machen Verwalter und Wohnungsunternehmen vom Hauswart bis zur Geschäftsleitung am Müllplatz Häkchen bei einem der wichtigsten Parameter eines attraktiven und gesunden Wohnumfelds.

Zudem leben moderne Eigentümer- und Mieterportale von positiven Kommunikationsanlässen, die auch abseits von Beschwerde und Nebenkostenabrechnung eine mehrwertorientierte Beziehung zwischen Eigentümer, Mieter und Verwalter kultivieren. Die Abfallerfassung lässt sich dabei mit motivierenden Nachrichten aus Klimaschutz, Ressourcenschutz bis zu Haushaltstipps mit Kostenoptimierung verbinden. Das wirkt sich auf das Verhalten an der Tonne aus und spart Ressourcen sowie CO2.

Gut informierte und motivierte Eigentümer und Mieter bilden also die Triebfeder einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft. Sie erhalten Kontrolle und Rückmeldung über ihr Entsorgungsverhalten und können sich auch über spielerische Anreize ihr eigenes kleines Kreislaufökosystem erschließen und entwickeln. So baut eine digitale Erfassung und Auswertung auch eine Brücke von der Kreislaufwirtschaft zu einer Kreislaufkultur, die ressourcenschonendes Verhalten gesamtgesellschaftlich verankert.

Kreislaufkultur braucht Bühne: Der Standplatzbau

Immer mehr Eigentümergemeinschaften und Wohnungsunternehmen entdecken den Müllplatz als Vorzeigeprojekt für die Bestandsentwicklung – und als Teil modernen Abfallmanagements. Und wer erst einmal loslegt, erschließt sich viele Möglichkeiten der Optimierung: Platzangebot und Behältergestellung sowie Einhausung und Beleuchtung bilden vielerorts die Mindestanforderungen. Die Kür reicht von vollintegrierten Zugangssystemen, barrierefreien Konzepten bis zu umfassender Sensorik, die Schüttvolumina bei der Müllschleuse sowie Füllstände und Zusammensetzungen in den unterschiedlichen Fraktionen erfasst.

Auch stark im Kommen: der Extraklecks Farbe, die besondere Note, die den Müllplatz von einer reinen Funktionseinheit zu einem Ort macht, der Wertschätzung erzeugt – und gewissenhaftes Verhalten an der Tonne.

Markus Brüggemann

MARKUS BRÜGGEMANN
Innotec Abfallmanagement GmbH

INNOTEC betreut bundesweit mehr als 600 Unternehmen und deren Immobilien. Mit den Leistungsmodulen Abfallmanagement, Facility-Services, Schädlingsbekämpfung, Verkehrssicherung sowie der DIS Abrechnung und Consulting GmbH sorgt Innotec bei seinen Kunden dauerhaft für gesunde, attraktive und nachhaltige Lebensräume. www.innotec-gruppe.de

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